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Jörg Diehl wird neuer Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“

Jörg Diehl wird neuer Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ Jörg Diehl (Foto: NDR/Ralf Pleßmann)

Er folgt auf Daniel Drepper und kommt vom „Spiegel“, wo er zuletzt das Deutschland-Ressort und internationale Recherchen koordinierte.

Hamburg/München/Köln – Jörg Diehl übernimmt die Leitung der Recherchekooperation von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ). Der „Spiegel“-Investigativjournalist folgt auf Daniel Drepper, der die Recherchekooperation seit April 2022 zunächst kommissarisch als stellvertretender Leiter und seit November 2023 offiziell geführt hatte.


Zur Person
Jörg Diehl, geboren 1977, war vor seinem Wechsel zur Recherchekooperation von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ seit 2007 für den „Spiegel“ tätig, zuletzt als Ressortleiter Deutschland und Koordinator Investigativ. In dieser Funktion war er nicht nur für zahlreiche investigative Recherchen und die Berichterstattung über innere Sicherheit verantwortlich, sondern auch für internationale Recherchekooperationen und Investigativnetzwerke.


Diehl hat Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft in Münster studiert und beim NDR volontiert. Für seine Arbeit wurde er unter anderem mit dem Deutschen Journalistenpreis, dem Otto-Brenner-Preis und dem Nannen Preis für Investigation ausgezeichnet. Diehl ist Co-Autor der Bestseller Rockerkrieg (2013) und Undercover (2020).


Zu seiner neuen Führungsaufgabe sagt Diehl: „Exzellente Reporterinnen und Reporter machen die Recherchekooperation von NDR, WDR und ‚Süddeutscher Zeitung‘ seit vielen Jahren zu einer Top-Adresse im Investigativjournalismus. Es ist daher eine große Freude und Ehre, dieses herausragende Team künftig leiten zu dürfen. Gemeinsam streben wir relevante Enthüllungen an, die Missstände aufdecken, komplexe Zusammenhänge erklären und Menschen bewegen. Eine aufgeklärte Gesellschaft braucht hartnäckige Recherchen und einen starken, unabhängigen Qualitätsjournalismus – dazu wollen wir mit der Kraft der Kooperation einen entscheidenden Beitrag leisten.“


NDR-Programmdirektorin Ilka Steinhausen erklärt: „Es ist toll, dass wir mit Jörg Diehl einen anerkannten Investigativjournalisten gewinnen konnten, der Daniel Drepper folgt. Jörg Diehl hat bewiesen, dass er mit großen Teams auch internationale Recherchen erfolgreich vorantreibt. Ich bin sicher: Er wird in unserer Recherchekooperation mit WDR und SZ starke Impulse setzen.“


Für SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach zählt Diehl seit vielen Jahren zu den besten Investigativjournalisten Deutschlands. Er sei neugierig, hartnäckig, teamfähig, habe beste Kontakte und große Erfahrung darin, schwierige Recherchen ins Ziel zu bringen. Man sei deshalb glücklich darüber, ihn künftig an der Spitze der Recherchekooperation zu wissen.


WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn betont: „Jörg Diehl steht für einen klaren journalistischen Kompass und unverhandelbare professionelle Standards. Ich bin stolz, dass wir ihn für unser Team gewonnen haben, denn höchste Ansprüche an Klarheit und Wahrheit haben die Recherchekooperation von Anfang an geprägt. Jörg bringt nicht nur Erfahrung und exzellente Kontakte mit, sondern vor allem den Instinkt, den man braucht, um auf die wirklich relevanten Geschichten zu setzen. Alle Partner und das Team freuen sich auf ihn.“

 

Hintergrund
Die Investigativ-Ressorts von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ arbeiten seit 2014 bei großen nationalen und internationalen Rechercheprojekten zusammen.


Die investigativen Reporterinnen und Reporter der drei Medienhäuser widmen sich einem breiten Themenspektrum – von innerer Sicherheit über politische Korruption und Wirtschaftsbetrug bis hin zu Machtmissbrauch, Umwelt- und Klimaverbrechen, Missständen im Gesundheitswesen und skandalösen Arbeitsbedingungen.


In den vergangenen Jahren haben NDR, WDR und SZ zahlreiche gemeinsame exklusive Recherchen veröffentlicht: zu Russlands verdeckten Sabotage- und Spionageaktivitäten in Deutschland und Europa, zu Machtmissbrauch in der Musikindustrie, zum Jahrhundertgift PFAS, zum globalen Geschäft mit illegal geschlagenem Holz, zu massiv überteuerten Krebsmedikamenten und – gemeinsam mit weiteren Partnern – zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines.