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Jan Bayer: Springer-Vorstand lobt Christian Nienhaus

Erstmals hat sich ein hochrangiger Springer-Manager über Christian Nienhaus geäußert.

Berlin - Anfang Januar hatte die Funke Mediengruppe mitgeteilt, dass Geschäftsführer Christian Nienhaus den Konzern verlässt. Einen Monat später war es dann bereits soweit - am 13. Februar hat der gebürtige Hammer dem Haus mitten im Übernahmeprozess den Rücken gekehrt.

Über die Umstände will Christian Nienhaus nicht mehr reden, er schaut nach vorne, unter den Funke-Erben, den Familien Grotkamp und Schubries sowie den Adoptiv-Sohn der im August 2011 im Alter von 84 Jahren verstorbenen Funke-Tochter Gisela Holthoff, dem Essener Rechtsanwalt Stefan Holthoff-Pförtner, herrscht in einer Zeit, in der in dem Unternehmen vor allem Ruhe und Einigkeit herrschen muss, zu häufig Dissens über die richtige Marschrichtung.

 

Damals schien die Welt noch in Ordnung zu sein: Christian Nienhaus und Bodo Hombach, die 2008 gemeinsam die Geschicke der WAZ Mediengruppe (heute: Funke Mediengruppe) führten. Während Nienhaus das Mediengeschäft versteht, hatte Bodo Hombach ihm immer eines voraus - er wusste und weiß, mit welchen Leuten er wie sprechen musste, ein Machtmensch, ein "Menschenfänger", der überzeugen kann, wie ihn ein Wegbegleiter beschreibt.

 

 

Jetzt hat sich erstmals ein hochrangiger Springer-Manager zu Christian Nienhaus und dem Abschied von der Funke Mediengruppe geäußert.

Jan Bayer, Jahrgang 1970, verantwortet bei der Axel Springer SE die „Welt“-Gruppe sowie den Bereich Technik.

Auf Newsroom.de-Nachfrage sagte Jan Bayer bei der Axel-Springer-Bilanzpressekoferenz in Berlin: „Ich kann persönlich sagen, dass ich gut und gerne mit Christian Nienhaus verhandelt habe, er war mein Pendant auf der Zeitungsseite.“

Bayer betonte auch, dass er aber nun auch gerne mit den Funke-Managern Manfred Braune und Thomas Ziegler spreche - „am Ende ist es die Entscheidung der Funke-Gesellschafter, wie sie die Geschäftsführung aufstellen“, so Jan Bayer.

Derweil hat die Medienjournalistin Ulrike Simon in ihrer immer lesenswerten Kolumne im aktuellen „Medium Magazin“ aufgeschrieben, womit sich Christian Nienhaus die nächsten Jahre nicht beschäftigen wird - mit Lokalpolitik in seiner Heimatstadt Hagen in Westfalen, mit der Leitung der städtischen Verwaltung als Oberbürgermeister. „Aus seinen politischen Ambitionen ist jedoch nichts geworden. Die CDU in Hagen entschied sich im Februar, mit einem SPD-Mann in den Wahlkampf zu ziehen - der dafür freilich zuvor sein Parteibuch zurückgegeben hat.“

Bei der CDU in Hagen klingt es allerdings ein wenig anders, auf Nachfrage sagte ein hochrangiger Lokalpolitiker, dass Nienhaus ein Engagement für seine Partei am Ende abgelehnt habe - zwei Seiten einer Medaille.

Während Christian Nienhaus seine Karriere im Mediengeschäft fortsetzen möchte, kann der frühere WAZ-Manager und heutige Vorstand der Brost-Stiftung, Bodo Hombach, von der Politik einfach nicht lassen.

An Rhein und Ruhr gilt Bodo Hombach in bestimmten Kreisen als wichtiger Einflüsterer, in seinem früheren Einflussgebiet als Südosteuropa-Sonderkoordinator, wie es heißt, würde er sich auf dem Balkan gerne wieder mehr einbringen.

Oder doch lieber in der Türkei? Aktuell weilt Bodo Hombach in Istanbul.

Bülend Ürük