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Herzinfarkt: US-Journalist Tom Wicker gestorben

Berichterstattung über John F. Kennedys Ermordung machte New-York-Times-Reporter bekannt.

New York - Der bekannte US-Journalist Tom Wicker, langjähriger Reporter, Redakteur und Kolumnist der New York Times, starb am Freitagmorgen im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in Rochester, Vermont. Laut seiner Ehefrau Pamela, einer TV-Produzentin, erlitt er einen Herzinfarkt.

Tom Wicker, der aus Hamlet, North Carolina, stammt, wurde über Nacht bekannt. Er saß am 22. November 1963 als einziger New-York-Times-Reporter im Pressebus hinter dem Präsidentenwagen in Dallas, als US-Präsident John F. Kennedy erschossen wurde. Seinen Bericht gab Tom Wicker nach New York telefonisch durch, seine Gedanken hatte er zuvor auf einem Ablaufplan des Weißen Hauses gekritzelt, ganze Absätze fügte er am Telefon spontan hinzu. Sein Bericht erschien am nächsten Tag zweispaltig auf der Titelseite und auf der kompletten Seite 2 der NYT, über 3000 Worte hatte er dem Kollegen in New York diktiert.

Tom Wicker war 31 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung für die New York Times tätig, schon mit 37 Jahren führte der Viel-Schreiber die damals 48-köpfige Hauptstadt-Redaktion des Weltblattes. Wicker war Nieman-Stipendiat der Harvard-Universität, Preisträger zahlreicher Journalistenpreise und Autor von zehn Sachbüchern und zehn Romanen. Seine Kommentare und Kurzgeschichten erschienen unter anderem auch in den US-Magazinen The Atlantic, Esquire, Harper’s, Life, The New Republic, The New York Review of Books, The New Yorker, Playboy, Rolling Stone und Vogue.