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Heimann-Tod überschattet "kicker"-Geburtstag

Der langjährige Herausgeber und Chefredakteur des Nürnberger Fachmagazins lehnte Sensationsjournalismus konsequent ab und schuf jenen "unbestechlichen kicker-stil", der die Zeitschrift über neun Jahrzehnte hinweg für unzählige Fans zu einer Pflichtlektüre machte.

Hannover/Nürnberg (dpa) - Der Tod von Karl-Heinz Heimann hat den 90. Geburtstag des Fußball-Klassikers "kicker" überschattet. Der langjährige Herausgeber und Chefredakteur des Nürnberger Fachmagazins ist in der Nacht zum Dienstag im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Er galt als einer der profiliertesten Sportjournalisten Deutschlands und prägte das an diesem Mittwoch vor 90 Jahren (14. Juli 1920) von Walther Bensemann gegründete Magazin wie kaum ein anderer.

"Der kicker verliert mit Karl-Heinz Heimann eine seiner herausragenden Persönlichkeiten", würdigte Chefredakteur Klaus Smentek am Dienstag den Fußball-Fachmann. Mit seiner wöchentlichen "Scheinwerfer"-Kolumne zu aktuellen Themen erlangte Heimann bei vielen Fans Kult-Status. Der in Westfalen geborene und in Falkensee bei Berlin aufgewachsene Journalist war seit 1952 für den "kicker" in verschiedenen leitenden Funktionen tätig.

Heimann lehnte Sensationsjournalismus konsequent ab und schuf jenen "unbestechlichen kicker-stil", der die Zeitschrift über neun Jahrzehnte hinweg für unzählige Fans zu einer Pflichtlektüre machte. "Dass wir seit 90 Jahren flott unterwegs sind, versuchen wir ihnen jeden Montag und Donnerstag mit unserem Magazin und rund um die Uhr auf kicker-online zu beweisen", erklärte Chefredakteur Klaus Smentek zum Jubiläum der Zeitschrift.

Der "kicker" zählt auch im Internet-Zeitalter zu den führenden Medienmarken im Fußball. Nach eigenen Angaben lesen mehr als drei Millionen Menschen im Schnitt pro Woche die beiden Print-Ausgaben, die montags und donnerstags erscheinen. Zudem nutzen 2,5 Millionen Menschen pro Woche kicker online für die aktuelle Information. Die Zahlen für die verkaufte Auflage des Fachmagazins fallen allerdings deutlich geringer aus. Sie sollen sich auf rund 225 000 (Montag) und 200 000 (Donnerstag) belaufen.

   In der kicker-Zentrale in Nürnberg arbeiten derzeit 27 Redakteure und Reporter. In den Außenredaktionen Peine, Berlin, Remscheid und Offenbach kommen noch 17 Sportjournalisten hinzu.

 

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