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„Die 500“: Daniela Späth braucht Abwechslung

Wer sind die Kolleginnen, die die Medien bewegen? Newsroom.de präsentiert „Die 500“, Medienmacherinnen aus den verschiedenen Bereichen, bei denen Leidenschaft für Medien mit dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammenkommen. Dazu gehört Daniela Späth.

Bonn - „Ich weiß es zu schätzen, dass ich während meiner Arbeit das machen darf, was mir gefällt: Gute Geschichten zu recherchieren und sie in Form zu gießen – sei es als Video, Online-Artikel, Radiobeitrag oder als Multimedia-Special“, sagt Daniela Späth.

Zur Person: Daniela Späth, 29, Programmvolontärin bei der Deutschen Welle.

 

Es macht Daniela Späth Spaß, sich in neue Themen einzuarbeiten.

 

 

Ausbildungsweg und berufliche Stationen

Mit Anfang 20 wusste ich immer noch nicht genau, was ich studieren sollte. Während meine Freunde sich für Fächer wie Medizin und Lehramt (etwas Handfestes) einschrieben, schwankte ich zwischen Wirtschaftsingenieurwesen (etwas Praktisches) und Informatik (etwas Sinnvolles). Doch es kam anders. Um meiner Entscheidungslähmung zu entkommen, floh ich als Au-Pair in die USA und leckte dort Blut bei einem kleinen lokalen TV-Sender. Zurück in Deutschland entschied ich mich dann für Medien und Kommunikation (etwas mit Medien). Es folgten Praktika und freie Mitarbeit in der Medienbranche (BR, ZDF, National Geographic, Spiegel Online, Stern.de). Dann ein internationales Masterstudium („Journalism, Media and Globalisation“ mit dem Schwerpunkt „War and Conflict“) in Dänemark und Großbritannien. Nach und nach schärfte sich mein Berufsbild: Journalismus mit internationalem Bezug. Den habe ich nun als Programmvolontärin bei der Deutschen Welle gefunden. Es war kein leichter Weg, aber einer, der sich gelohnt hat.

Auszeichnungen

In meiner beruflichen Laufbahn konnte ich mich bisher über zwei Preise freuen. Bei einem Wettbewerb der NGO CSR Europe and European Youth Press Enterprise 2020 gewann ich den 1. Preis (Award for Journalism Excellence) im März 2011 mit dem Radiobeitrag The private sectore: Corporate Social Responsibility strategy versus real development aid. Außerdem wurde ich als eine der Finalistinnen des Young Reporters Against Poverty-Wettbewerbs des European Journalism Centre nach Brüssel eingeladen, um dort über die European Development Days zu berichten. Ich erhielt für meinen Studienaufenthalt in Großbritannien ein DAAD-Jahresstipendium und ein DAAD-Semesterstipendium für meinen Semesteraufenthalt in Argentinien. Zudem lud mich das finnische Außenministerium im August 2011 mit einem Fellowship ein, am einmonatigen Foreign Correspondents‘ Programme teilzunehmen.

 

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Daniela Späth

 

Welche Erwartungen standen am Auftakt Ihrer beruflichen Laufbahn?

Daniela Späth: Zu Beginn meiner journalistischen Laufbahn war ich neugierig: Wie ist die Arbeit eines Journalisten tatsächlich? Wie arbeitet man bei einem öffentlich-rechtlichen Sender? Ich war ehrfürchtig: Ich wusste, dass die Konkurrenz in journalistischen Berufen groß ist. Würde ich es schaffen, mich durchzusetzen? Würde ich gut genug für den anspruchsvollen Job sein? Ich war ehrgeizig: Ich wusste auf die Fragen keine Antworten. Also blieb mir nichts anderes übrig, als fleißig zu sein und mein Bestes zu geben, Erfahrungen zu sammeln und Fehler zu machen, um aus ihnen lernen.

Was bewegt und motiviert Sie heute in Ihrem Beruf?

Daniela Späth: Ich langweile mich schnell, deshalb brauche ich Abwechslung. Es gibt kaum einen Beruf, der so abwechslungsreich ist wie der des Journalisten. Es macht mir Spaß, sowohl mich in neue Themen einzuarbeiten als auch über Themen zu berichten, die mir am Herzen liegen. Ich weiß es zu schätzen, dass ich während meiner Arbeit das machen darf, was mir gefällt: Gute Geschichten zu recherchieren und sie in Form zu gießen – sei es als Video, Online-Artikel, Radiobeitrag oder als Multimedia-Special.

Wer wäre Ihre Wunschverabredung für ein Geschäftsessen? Was stünde ganz oben auf der Gesprächsagenda?

Daniela Späth: Ich hätte gerne einmal Steve Jobs kennengelernt. Obwohl ich gehört habe, dass er eine schwierige Persönlichkeit gewesen sein soll, finde ich ihn faszinierend. Es beeindruckt mich, was er in seinem kurzen Leben geschaffen hat. Für mich ist und bleibt er ein Visionär. Ich hätte ihn gerne gefragt, was ihn antreibt und wie er es schafft, immer wieder auf neue Ideen zu kommen.

 

Newsroom.de präsentiert im Rahmen der Aktion "Die 500" engagierte Medienfrauen aus Journalismus, Verlagswesen, Medienmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, PR und Marketing, aus Print, TV, Web und Hörfunk. Ein Baustein für den Erfolg von Frauen in der Medienbranche ist auch ihre Sichtbarkeit. Diese Sichtbarkeit der Medienmacherinnen wollen wir mit "Die 500" steigern.

 

 

Ein Meilenstein meines bisherigen Lebens war...

Daniela Späth: … …die Zusage für mein Volontariat bei der Deutschen Welle. Und der Anruf meines Bruders, um mir zu sagen, dass ich zum ersten Mal Tante geworden bin.

Man sagt mir nach, ich sei...

Daniela Späth: … ein bisschen verrückt, ein Globetrotter, sprunghaft, ehrgeizig, ungeduldig, launisch, verpeilt.

Frauen sind die...

Daniela Späth: … besseren Zuhörer, die besseren Rückwärtseinparker, die besseren Aufsichtsräte. Natürlich völliger Schwachsinn! Frauen sind nicht besser als Männer, aber sie sollten die gleichen Chancen und die gleiche Anerkennung für ihre Arbeit bekommen wie Männer.

Die Fragen an Daniela Späth stellte Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.