Journalistenpreise
DDP

Acht Internet-Angebote erhalten Grimme Online Award

Die Jury bedauerte, dass Web-Reportagen nach wie vor Mangelware seien, ebenso wie nutzerfreundlich umgesetzte Bildungs- und Lernangebote.

Köln (ddp-nrw). Acht Internet-Angebote sind am Mittwochabend in Köln mit dem Grimme Online Award für publizistische Qualität im Netz ausgezeichnet worden. Der zum achten Mal vergebene Preis spiegele die Tendenzen in der gegenwärtigen Entwicklungsphase des Internets, erläuterte der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann.

Bei der in der Kategorie «Information» ausgezeichneten Seite «Störungsmelder» hob die Jury vor allem die journalistischen Qualitätsmaßstäbe in der Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus hervor.

Die ebenfalls in der Kategorie Information ausgezeichnete «WDR Mediathek regional», bietet nach Auffassung der Jury hervorragende Lösungsansätze, um den Nutzern mehrere Zugangswege zum Inhalt zu ebnen. Mit «zeitzeugengeschichte.de» wurde in der Kategorie «Wissen und Bildung» ein Angebot ausgezeichnet, in dem Jugendliche die Erinnerungen und Erfahrungen der älteren Generation in Videobeiträgen aufzeichnen und archivieren. Ein weiterer Preis in der Kategorie «Wissen und Bildung» ging an «kidshotline», ein Beratungsangebot für Jugendliche.

Beim Musikportal «Intro.de» würdigte die Jury in der Kategorie «Kultur und Unterhaltung» das nachhaltige Konzept, das nicht einfach Inhalte aus dem gleichnamigen Musikmagazin online verfügbar mache, sondern weit darüber hinausgehe.

Das ebenfalls in der Kategorie «Kultur und Unterhaltung» ausgezeichnete Angebot «Literaturport» konzentriert sich auf das literarische Geschehen im Raum Berlin und Brandenburg. Hier kommen zeitgenössische Autoren selbst zu Wort, außerdem werden in der Rubrik «Literatouren» zwölf virtuelle Spaziergänge von Berliner Autoren durch ihre Stadt angeboten.

In der Kategorie «Spezial» wurde «Hobnox.com» ausgezeichnet, ein Web-TV-Angebot für Macher und Fans der digitalen Medienkultur.

Zusätzlich zu den sieben Preisen der Jury wurde ein Publikumspreis vergeben. Er ging an die Website «Sandra Schadek - ALS». Hier informiert eine Betroffene aus ihrer persönlichen Sicht über die tödlich verlaufende Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS).

Die Jury bedauerte, dass Web-Reportagen nach wie vor Mangelware seien, ebenso wie nutzerfreundlich umgesetzte Bildungs- und Lernangebote, «die neben audiovisuellen Eindrücken auch umfassend Information und Wissen» vermittelten.