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Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Achtung, hier herrscht Verwechslungsgefahr!

Richtig schreiben für Journalistinnen und Journalisten: Achtung, hier herrscht Verwechslungsgefahr! Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalistinnen und Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 136: Stephan Töngi setzt seine Sammlung von Begriffen fort, bei denen man sich leicht vertun kann.

Mannheim – Richtig oder falsch liegt manchmal dicht beieinander. Hierauf sollten Sie beim Schreiben achten (Auswahl): 

 

Drainage, die (vom Duden empfohlene Schreibweise: Absonderung von Wundflüssigkeit) – Dränage (alternative Schreibweise: „Der Kerl roch nach alten Socken, während George nach schlechter Drainage roch“ aus Chaim Bermant: Tagebuch eines alten Mannes) 

Effekt, der (Wirkung). Achtung! Der Plural von Effekt heißt die Effekte. Die Effekten (Wertpapiere) sind nur im Plural gebräuchlich.  

Effet, der oder das (Drall, den man einem Ball oder einer Kugel verleiht)

Ellbogen, der (Teil des Arms), auch Ellenbogen gebräuchlich

Entgelt, das (Bezahlung oder Vergütung), Achtung! Anders als beim Substantiv Geld steht am Ende ein -t.

entgleiten, (verloren gehen) – entkleiden (Kleider ablegen)

Etikett, das (Hinweisschild) – Etiquette oder Etikette, die (Regeln zum gesellschaftlichen Umgang)

Fantasie, die (Vorstellungskraft; kann auch Phantasie geschrieben werden, der Duden präferiert jedoch die reformierte Schreibweise mit F.

Fotograf, der (vom Duden bevorzugte Schreibweise gegenüber dem veralteten Photograph. Das Verb heißt fotografieren.

Frack, (der, Substantiv: festliches Kleidungsstück) – Wrack (das, Substantiv: unbrauchbar gewordenes Fahrzeug). Folgender Schreibfehler in einer Unfallmeldung brachte mich zum Schmunzeln: „Im Umkreis von 300 Metern um den Unfallort waren Frack-Teile verstreut.“ Es handelte sich jedoch nicht um die Kleidung von Sinfonikern … 

 

Sprachfalle 137 führt, Sprachfalle 135 führte diese Serie komplizierter Wörter fort.  

 

Stephan Töngi war beim „Mannheimer Morgen“ zuletzt für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er als Redakteur, später stellvertretender Ressortleiter in der Politikredaktion. Bei seiner Tätigkeit begegneten ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.