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Richtig schreiben für Journalisten: Der feine Unterschied

Richtig schreiben für Journalisten: Der feine Unterschied Stephan Töngi gibt Sprachtipps für Journalisten.

„Vorsicht, Sprachfalle!“ Teil 73: Stephan Töngi beschäftigt sich mit einem den Sinn entstellenden Unterschied.

Mannheim – Hier darf nur der-/diejenige sich hämisch amüsieren, dem/der noch nie ein Schreibfehler passiert ist. 
Worum geht's? „Dies lies uns verwirrt zurück“ lautete ein gedruckter Satz, der mich ebenso verwirrt stutzen ließ. 
Was ist passiert? Hier hat jemand zwei Verben verwechselt. Vom Verb „lassen“ heißt die 3. Person Singular in der Vergangenheit (Präteritum) „er/sie/es ließ …“ 

Die hier verwendete Form „lies“ stammt von „lesen“ ab und ist die Befehlsform (Imperativ) im Singular. 
Richtig wäre Form Nummer 1 („er/sie/es ließ …“) gewesen. 
Kleiner Unterschied, große Wirkung!

 

Der nächste Freitag dreht sich um Herausforderin und Eroberin.
Am vergangenen Freitag ging es um „nichtsdestoweniger“.

 

Stephan Töngi ist beim „Mannheimer Morgen“ für die Qualitätssicherung zuständig. Zuvor arbeitete er in der Politikredaktion als Redakteur sowie stellvertretender Ressortleiter. Bei seiner Tätigkeit begegnen ihm typische Schreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Mit seiner wöchentlichen Kolumne möchte er Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, in die Fallen der deutschen Sprache zu tappen.