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dpa

Tagesspiegel“ ändert sein Format

Damit einher geht eine neue Aufteilung der Themen in einen nationalen und regionalen Teil und ein überarbeitetes journalistisches Konzept.

Berlin (dpa) − Die Zeitung „Tagesspiegel“ erscheint von diesem Dienstag an in einem kompakteren Format. Damit einher geht eine neue Aufteilung der Themen in einen nationalen und regionalen Teil und ein überarbeitetes journalistisches Konzept.

 

Die in Berlin erscheinende Tageszeitung will verstärkt auch als überregionales Blatt wahrgenommen werden. Digital kommen 80 Prozent der Reichweite nach eigenen Angaben bereits aus nationalem Raum − besonders aus den großen deutschen Städten.

 

Es ist nicht das erste Mal, dass der „Tagesspiegel“ sein äußeres Erscheinungsbild ändert, das Tabloid-Format gab es nach Verlagsangaben allerdings noch nicht. Neben dem „Tagesspiegel» erscheint die ebenfalls zur Medienholding DvH Medien GmbH von Verleger Dieter von Holtzbrinck gehörende Zeitung „Potsdamer Neueste Nachrichten“ in dem neuen Format.

 

„Tagesspiegel“-Co-Chefredakteur Lorenz Maroldt sagte der Deutschen Presse-Agentur zu dem überarbeiteten journalistischen Konzept: „Wir wollen raus aus dem meinungszentrierten Journalismus. Wir wollen uns nicht über Lautstärke definieren.“ Artikel werden demnach verstärkt analytischer und auch kompakter. Co-Chefredakteur Christian Tretbar sagte: „Es wurde und wird in den Qualitätsjournalismus aus Berlin investiert.“

 

Zur Höhe der Investition für die Überarbeitung der Zeitung machte das Haus keine Angaben, ebenfalls nicht zu Umsatz- oder Gewinnzahlen. Man schreibe schwarze Zahlen, hieß es lediglich.

Maroldt sagte auch: „Wir haben das redaktionelle Team ausgebaut.“ Die Gesamtzahl der Mitarbeitenden in der Redaktion von „Tagesspiegel“, „Potsdamer Neueste Nachrichten“ und Fachbriefings bezifferte das Haus mit rund 300.

 

Die durchschnittlich verkaufte Auflage des „Tagesspiegels“ (Montag bis Sonntag) lag im dritten Quartal nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 99 487 Exemplaren.

 

Nachgefragt zu den nächsten Plänen sagte Tretbar, man könne sich einen englischen Newsletter gut vorstellen.